Matterhorn im Zillertal? Zsigmondyspitze oder auch Feldkopf (3089 m) Olaf Färber
Da sich Feldkopf besser spricht und schreiben lässt, beschreibe ich diese Tour auch als einen Besuch des Feldkopfs. Das erste Mal war es nicht, dass er von mir besucht wurde. Damals war es eine Tagestour und was schon einmal gegangen, ist kann sich bei guter Kondition wiederholen. Voriges Jahr im Zillertal-Urlaub konnte ich vom Penken aus den Feldkopf ab und zu sehen, wie er als beeindruckender Zacken die Wolken ritzte. Das wäre eine Wiederholung in den Sommerferien 2022 wert.
Ende Juni/Anfang Juli 2022 war das Wetter im Zillertal noch reichlich mit Regen gesegnet. Ein Wetterfenster ausnutzend zum Fit werden, führte uns die Tour durch den Floitengrund auf die Greizer Hütte. Da war erst einmal raten angesagt, welcher Zacken nun der Feldkopf wäre. Aufklärung brachte uns der Hüttenwirt. Vom Floitengrund sieht der Feldkopf auch gar nicht so imposant aus, wobei die Ostwand schon ordentlich steil ist. Vom Floitengrund gibt es einen Übergang zur Berliner Hütte, der mir aber für eine Feldkopf-Besteigung zu zeitintensiv erschien. Ich habe dann den Parkplatz am Breitlahner gewählt, um durch den Zemmgrund vorbei am Gasthaus Alpenrose zur Berliner Hütte zu gelangen. Die Berliner Hütte ist für Alpengasthaus-Verhältnisse einfach nur altmondän und einen Besuch wert. Nach einem großen Pott Kaffee ging es dann weiter am Schwarzsee vorbei in Richtung Morchnerscharte. Weglos aber sehr interessant bin ich unter dem Rosskopf zum Feldkopf gequert. Ab der Scharte zwischen Rosskopf und Feldkopf beginnt das Zuckele oder Bonbon des Aufstieges. Das Klettern macht einfach Spaß. Ein kurzer Verhauer in die Südwand, dann aber das Steinmandel gesehen und die Route war wieder klar bis zum Gipfel. Das nicht ganz so schöne Wetter hat mir einen einsamen Gipfel beschert. Nach dem Gipfelbucheintrag und Dankgebet für den gelungenen Aufstieg, das beeindruckende Bergpanorama und Gottes Begleitung auch im Abstieg, gings wieder zurück. Da es genügend Abseilpunkte im Grat gibt, habe ich diese zum Abseilen genutzt. Schnell war die Scharte erreicht, die Klettersachen verstaut und über Firnschneefelder dieses Mal unterhalb der Melkerscharte zum Eissee und zurück zum Schwarzsee. Ab dem Schwarzsee ist der Weg gut mit Platten ausgelegt und ausgebaut, so dass ein schnelles Absteigen zur Berliner Hütte möglich ist. Nach einer Rast und zunehmend schönem Nachmittagswetter stieg ich dann zum Parkplatz Breitlahner ab. Kurz vorm Parkplatz haben mich dort noch die reifen Blaubeeren zum Futtern eingeladen. In der Summe eine schöne Tour, an die ich mich gerne erinnern werde.