07.-12.09.2017 Klettersteigtour ins Lesachtal oder Klettersteigtage sind auch zum Wandern geeignet Martina Eschrich
Auch in diesem Jahr fand unsere alljährliche Klettersteigtour statt. Wir fuhren ins das reizvolle Lesachtal in Kärnten, wo wir in der Pension „Waldfriede“ von den netten Wirtsleuten Claudia und Toni herzlich begrüßt wurden.
Nach einem reichhaltigen Frühstück sollte es am ersten Tag auf den Allmaier-Toni-Klettersteig auf die Weittalspitze in den Lienzer Dolomiten gehen. Dazu musste man erst mal 1000 Höhenmeter zum Zochenpass aufsteigen. Eine etwas irreführende Wegbeschreibung führte dazu, dass wir in einem immer steiler werdenden Flussbett zwar eine abenteuerliche Wanderung gemacht haben, den Weg zum Pass allerdings verfehlten. Als aufbauenden Abschluss des Tages beschlossen wir, zur Lackenalm (1614 m) zu wandern und bei Sonnenschein den Rest des Tages zu genießen. Am Abend (wie auch an allen anderen) wurden wir von Koch Toni mit einem vorzüglichen Essen (fast Sternecharakter) verwöhnt.
Beim Abenteuer- und Walderlebniszentrum Millnatzenklamm beginnt der Millnatzenklamm-Klettersteig. Es ist ein Steig, von dem man nicht genug schwärmen kann. Die Route verläuft entlang eines Bachbettes, vorbei an vier Wasserfällen und über drei Seilbrücken. Der Klettersteig hat die Schwierigkeit B/C, die Steinbeißervariante sogar eine anspruchsvolle D-Passage, da es hier keine Tritte und sogar einen kleinen Überhang gibt. Ilona, Martina und Udo haben diese erfolgreich „bezwungen“. Da es noch früh am Tag war, sind wir noch ein paar hundert Höhenmeter nach oben gewandert. Ein Gipfel wäre nicht schlecht gewesen, doch das unbeständige Wetter bewog uns zur Umkehr. Über den Walderlebnispfad mit vielen Informationstafeln über den Wald und einen kleinen Abenteuerspielplatz, wo wir noch mal Kind sein durften, ging es zurück zum Parkplatz. Das Wetter hatte so seine eigene Meinung, denn am Abend begann es zu regnen.
Der Regen zog sich bis in den nächsten Tag hinein. Aber es gibt ja bekanntlich kein schlechtes Wetter und so wanderten wir in Regenbekleidung mit Regenschirmen zur uns empfohlenen Steineckenalm. Diese hatte geschlossen, obwohl kein Ruhetag war. Leider ließ sich der Hüttenwirt/Almbauer auch nach einem Telefonat nicht erweichen, zur Alm herauf zu kommen. Immerhin waren wir acht Personen die vor der Hütte im Regen standen. Die Begründung: „bei diesem Wetter lohnt es sich nicht, die Hütte zu öffnen.“ Also stiegen wir wieder über einen steilen, rutschigen Weg hinunter ins Tal und wurden in der „Kuhlen Einkehr“ im Gailerhof umso herzlicher begrüßt und bewirtet (Kaiserschmarrn u.a. Köstlichkeiten). Und der Heuschnaps schmeckte einfach vorzüglich. Trotz des Regens haben wir an diesem Tag viel gelacht.
Auch am letzen Tag hatten wir kein Traumwetter. Von einem Waldparkplatz am Ende des Obertiliacher Tales aus wanderten wir zur Porzehütte am Karnischen Höhenweg. Dort musste natürlich erst mal ein Einkehrschwung erfolgen, bevor es weiter zum Tiliacher Joch (2094 m) ging. Hier verlief die Grenzfront im Ersten Weltkrieg. Man konnte noch zwei alte Stellungen anschauen und mag gar nicht darüber nachdenken, was die Soldaten damals hier alles erleiden mussten. Es war uns auch an diesem Tag nicht vergönnt, über den Klettersteig auf die Porzespitze zu steigen, da wieder Regen einsetzte.
Auch wenn wir diesmal nicht auf unsere Klettersteigkosten gekommen sind, haben wir das Beste daraus gemacht, hatten viel Spaß und haben viel gelacht. Und somit waren es am Ende doch vier schöne Tage in den Bergen.
Es waren dabei Silvia, Klaus, Martina, Robert, Ilona, Yvonne, Claus und Udo.