07/08.2018 Rundreise British Columbia – Alberta Barbara & Jochen Hollandt
Im Sommer 2018 haben wir uns einen gemeinsamen Lebenstraum erfüllt und unsere verspätete Hochzeitsreise an die Westküste Kanadas und in die Rocky Mountains angetreten. Dabei sind wir mit dem Mietwagen von Vancouver/British Columbia nach Calgary/Alberta über Vancouver Island ca. 3000 km durch die Weiten Kanadas gefahren und haben bei 3 Wochen Hochdruckwetterlage und bis zu 35°C an den Highlights zwischen Pazifik und den kanadischen Rocky Mountains Station gemacht. Da die Hotels in Kanada überwiegend kein Frühstück anbieten, haben wir Bed-&-Breakfast-Unterkünfte gewählt. Das war, wie sich zeigte, eine Superwahl, weil es Streckenabschnitte bis 460 km zu bewältigen gab. Das klingt nicht viel, da aber in Kanada die Höchstgeschwindigkeit meist bei 70 bis 90 km/h liegt, haben wir für unseren längsten Tagesabschnitt über 8 Fahrstunden benötigt. Wir hatten sehr guten Kontakt zu unseren wunderbaren kanadischen Gastgebern, die uns mit Tipps und Ratschlägen zu den örtlichen Highlights jederzeit behilflich waren.
Nach einem grandiosen Flug mit unserem Dreamliner Boing 787 über die Gletscher Grönlands gings nach Vancouver, wo wir unseren Kleinwagen für die folgenden 3 Wochen übernommen haben. Erste Reisestation war die wunderbar gelegene Stadt Vancouver am Pazifik, die immer wieder zu den schönsten und lebenswertesten Städten der Welt gewählt wird. Nach der Erkundung von Hafen und Down Town gings in den nächsten Tagen mit der Fähre nach Victoria auf Vancouver Island, die total romantische und britisch geprägte Hauptstadt des Bundesstaates British Columbia. Diese Stadt mit wunderbarem Flair, tollen Geschäften und gastronomischen Highlights ist für Kanada-Besucher unbedingt empfehlenswert.
Nach einem Bad im ca. 12°C kalten Pazifik bei 35°C Lufttemperatur fuhren wir über wilde Serpentinenstrecken in die Perle Tofino an der Westküste von Vancouver Island mit ganz tollen Stränden. Besonders erwähnenswert ist der Rainforest mit 500 Jahre alten Baumriesen und der Wild Pacific Trail, ein wildromantischer Wanderweg am Pazifik entlang bei Ucluelet.
Mit der Fähre gings zurück ans Festland und über den Highway nach Whistler, dem Hauptort der olympischen Winterspiele 2010, ein wunderschönes Village mit 2 Bergbahnen auf den Blackcomb und den Whistler Mountain. Die Seilbahn mit der weltweit größten Spannweite von 3,8 km zwischen 2 Masten und 500 m Höhe über dem Talboden war nichts für schwache Nerven.
Die folgende Fahrt führte durch abwechslungsreiche Landschaften, wildromantische Canyons und steppenhaftes Indianergebiet weiter nach Norden nach Clearwater. In Clearwater haben wir auf einer echten Ranch gelebt und mehrere gigantische Wasserfälle bis 135 m reine Fallhöhe (Helmcken Falls) erwandert. Auf der Reise weiter nach Norden kam es immer wieder zu Begegnungen mit Schwarzbären, Waipiti-Hirschen und weißen Ziegen am Strassenrand. Unser nächstes Etappenziel war Jasper im gleichnamigen Nationalpark im Bundesstaat Alberta. Um Jasper gibt es berühmte und wunderschöne Bergseen wie Maligne Lake, Pyramid Lake, Lake Annette, die sehr oft auf Kanada-Kalendern zu sehen sind.
Das absolute Highlight und ein Kanada-Muss war die Fahrt auf dem Icefield Parkway von Jasper nach Banff und Canmore vorbei an den gigantischen Athabasca Falls. Es ging vorbei an den größten Eisfeldern der nördlichen Hemisphäre, dem Columbia Icefield mit gigantischen Gletschern und türkisfarbenen Gletscherseen. Da in den kanadischen Rockies im Durchschnitt 7 m Neuschnee im Winter fallen, wachsen die Gletscher immer wieder nach und sind nicht so vom Rückgang geprägt, wie die in den Alpen. Die zugehörigen Nationalparks sind allesamt zum Unesco-Welterbe ernannt worden. Die Seen Lake Louise, Lake Moraine, Bow Lake und Peyto Lake sind traumhaft schön und werden von gigantischen Touristenströmen vor allem aus dem asiatischen Raum förmlich überrannt, so dass sie zum Teil nur über einen gut organisierten Schulbus-Pendelverkehr in der Hauptsaison erreicht werden können, weil die Parkplätze an den Seen restlos überfüllt sind.
Unsere vorletzte Station vor dem Zielort Calgary war die wunderschöne Kleinstadt Canmore, die ebenfalls, wie Whistler und Lake Louise, Skiweltcupstation in jedem Winter ist. Wir besuchten das Nordic Skicenter und das Sunshine Village, wo wir noch einmal auf über 2000 m Höhe zum wunderschönen Rock Isle Lake gewandert sind. Am letzten Tag gings ins nicht allzu weit entfernte Calgary vorbei an den Wintersportanlagen der Olympischen Winterspiele 1988, wo die DDR-Sportler zum letzten Mal sehr viele Medaillen ergattert haben. Auto-Rückgabe und Rückflug, erneut mit Air Canada, beendeten unsere Traumreise.
Kanada, ein traumhaft schönes Land mit dem höchsten Lebensniveau, der guten Wohn- und Lebensqualität, der unglaublichen Freundlichkeit der Gastgeber, war eines der schönsten Reiseziele, das wir in unserem umfangreichen Reiseleben bisher kennenlernen durften. Wir werden, wenn es unsere Gesundheit erlaubt, in den nächsten Jahren sehr gerne noch einmal in unser absolutes Traumland zurückkehren.