Bohuslän Schweden 2020 (Foto: Skadi/Matthias Michalowski)
 
Bohuslän Schweden 2020 (Foto: Skadi/Matthias Michalowski)
Bohuslän Schweden 2020 (Foto: Skadi/Matthias Michalowski)
 
Bohuslän Schweden 2020 (Foto: Skadi/Matthias Michalowski)
Bohuslän Schweden 2020 (Foto: Skadi/Matthias Michalowski)
 
Bohuslän Schweden 2020 (Foto: Skadi/Matthias Michalowski)
Bohuslän Schweden 2020 (Foto: Skadi/Matthias Michalowski)
 
Bohuslän Schweden 2020 (Foto: Skadi/Matthias Michalowski)
Bohuslän Schweden 2020 (Foto: Skadi/Matthias Michalowski)
 
Bohuslän Schweden 2020 (Foto: Skadi/Matthias Michalowski)
Bohuslän Schweden 2020 (Foto: Skadi/Matthias Michalowski)
 
Bohuslän Schweden 2020 (Foto: Skadi/Matthias Michalowski)
Bohuslän Schweden 2020 (Foto: Skadi/Matthias Michalowski)
 
Bohuslän Schweden 2020 (Foto: Skadi/Matthias Michalowski)
Bohuslän Schweden 2020 (Foto: Skadi/Matthias Michalowski)
 
Bohuslän Schweden 2020 (Foto: Skadi/Matthias Michalowski)
Bohuslän Schweden 2020 (Foto: Skadi/Matthias Michalowski)
 
Bohuslän Schweden 2020 (Foto: Skadi/Matthias Michalowski)
Bohuslän Schweden 2020 (Foto: Skadi/Matthias Michalowski)
 
Bohuslän Schweden 2020 (Foto: Skadi/Matthias Michalowski)
Bohuslän Schweden 2020 (Foto: Skadi/Matthias Michalowski)
 
Bohuslän Schweden 2020 (Foto: Skadi/Matthias Michalowski)
Bohuslän Schweden 2020 (Foto: Skadi/Matthias Michalowski)
 
Bohuslän Schweden 2020 (Foto: Skadi/Matthias Michalowski)
Bohuslän Schweden 2020 (Foto: Skadi/Matthias Michalowski)
 
Bohuslän Schweden 2020 (Foto: Skadi/Matthias Michalowski)
Bohuslän Schweden 2020 (Foto: Skadi/Matthias Michalowski)
 
Bohuslän Schweden 2020 (Foto: Skadi/Matthias Michalowski)
Bohuslän Schweden 2020 (Foto: Skadi/Matthias Michalowski)
 
Bohuslän Schweden 2020 (Foto: Skadi/Matthias Michalowski)
Bohuslän Schweden 2020 (Foto: Skadi/Matthias Michalowski)
 
Bohuslän Schweden 2020 (Foto: Skadi/Matthias Michalowski)

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„Seefahrt ist Not“ Skadi & Matthias Michalowski

Beim Thema Schwedische Schärengärten geht es meist um die Ostsee-Inseln vor Stockholm. Aber auch in Westschweden, zwischen Göteborg und Oslo gelegen, gibt es ein zauberhaftes Insel-Labyrinth, die Region Bohuslän. Hier im Skagerrak finden wir eine Spielwiese mit vielfältigen Betätigungsmöglichkeiten. Man kann wandern, bouldern, klettern, Tiere beobachten und natürlich paddeln. Wir wollten im Spätsommer 2020 die Region zwischen Fjällbacka und Strömstad nahe der norwegischen Grenze mit unserem Kanu erkunden. Nach der Fährüberfahrt Kiel-Göteborg und zwei Autostunden waren wir bereits mittendrin in der kaum zu überblickenden Insellandschaft. Die meisten malerisch gelegenen kleinen Campingplätze waren Mitte September leider schon geschlossen. Deshalb errichteten wir unser erstes Lager nördlich von Grebbestad, in Saltviks Camping, um von dort am darauffolgenden Tag unsere Tour zu beginnen.

Bei unserer Ankunft blieben keine Wünsche offen: Kaiserwetter, kurze Hose, T-Shirt, Sonnenbrille und gebügeltes Wasser. Überwältigt haben wir mit der Nah-Erkundung begonnen, wir sind aus der Bucht gepaddelt und gleich mit einer Seehund-Begegnung belohnt worden. Später gab es noch einen ausgiebigen Spaziergang über die von der Abendsonne rot gefärbten runden Granitfelsen. Einfach genial!

Am darauffolgenden Tag ist das Wetter umgeschlagen, selbst in der Bucht war Seegang und von dem Ostseestrand-Wohlfühlklima des Vortages war nicht mehr viel übrig. Wir brachen trotzdem mit Sack und Pack (und reichlich Trinkwasser) auf, ließen das Auto zurück und paddelten mit dem Ziel Richtung Norden aus unserer Bucht. Auf dem offenen Meer war es allerdings so, dass wir mit ganzer Kraft lediglich unsere Position halten und gerade so verhindern konnten, in die Brandung gespült zu werden. Das Wetter und die Windrichtung sollten für die nächsten Tage so bleiben und wir hätten auf der Nordroute mehrere offene Meerpassagen ohne schützende Inseln überwinden müssen. Das erschien uns unter diesen Bedingungen unmöglich. Wir entschlossen uns zu einem Richtungswechsel und fuhren zwischen Inseln hindurch nach Süden. Auch hier gab es ab und zu erstaunliche Düsen-Effekte mit unberechenbaren Windböen und mächtiger Schaukelei auf dem Wasser (Danke Magda und Olaf für die geliehene Schwimmweste!) Wir wussten vorher, das Seekajaks sicher die bessere Option sind aber manchmal muss man einfach auch benutzen, was man schon auf dem Dachboden liegen hat. So bewegten wir uns in kleinen Schritten, schliefen auf wunderbaren Inseln, unternahmen Erkundungstouren und mussten außer mit Schafen und Ziegen mit Niemandem unseren Zeltplatz teilen. Dies war sicher der Nachsaison geschuldet. Die Infrastruktur mit Zelt- und Bootsliegeplätzen am Festland lässt für den Hochsommer einiges mehr an Aktion vermuten. Auch haben manche Inseln Komposttoiletten, die den gleichen Schluss nahelegen.

Unser südlicher Umkehrpunkt war Fjällbacka. Wem der Name bekannt vorkommt, der liest bestimmt die Krimis von Camilla Läckberg, deren Handlungen in und um Fjällbacka spielen. Der Ort selbst mit seinem riesigen Aussichtsfelsen hat uns von allen Bohuslän-Gemeinden letztlich auch am besten gefallen. An einem Sturmtag holten wir mit Bus und zu Fuß unser Auto nach und wechselten nach Strömstad, um von dort aus die Schären der Koster-Inseln zu erreichen. Die Koster-Inseln sind ein besonderes Kleinod, stehen unter Naturschutz und beherbergen Vogelkolonien und üppige Seehund-Bestände. Allerdings befinden sie sich ca. 3,5 km vom Festland entfernt, so dass man zur Überfahrt sein Herz (und die Paddel) tüchtig in die Hand nehmen muss. Starker Wind mit entsprechendem Wellengang hat auch unser Nervenkostüm nicht unbeeindruckt gelassen. Die Anspannung hat sich aber gelohnt: unzählige Inseln, Lagunen – sogar mit Sandstränden, Seehundbänke, Vögel auf Granitrücken und zauberhafte Sonnenuntergänge haben uns mehr als entschädigt. Mehrere Tage verbrachten wir hier, erkundeten auch die beiden bewohnten Hauptinseln (deren viel gepriesener Reiz uns allerdings verborgen blieb) und kämpften uns im Gegenwind zurück zum Festland. Dort unternahmen wir Küstenwanderungen und besuchten einige Sehenswürdigkeiten der Region, unter anderem die Felsritzungen von Tanum, die sind sogar UNESCO-Weltkulturerbe. Bekannt ist Bohuslän auch für seine Schalentiere, das saubere, kalte Wasser lässt Hummer, Krabben und Garnelen prächtig gedeihen. Leckeren frischen Fisch gibt es in den größeren Orten ebenfalls. In so mancher Campingplatzküche haben wir abends köstliche Gerichte gebrutzelt.

Jetzt fragt Ihr Euch sicher, was der Titel eigentlich mit dem Bohuslän zu tun hat: „Seefahrt ist Not“ ist ein 1913 erschienener Roman von Gorch Fock (bürgerlich: Johann Wilhelm Kinau), der auf der kleinen Insel Stensholmen nahe Fjällbacka auf einem Soldatenfriedhof seine letzte Ruhestätte fand. Gefallen im Mai 1916 in der Skagerrak-Schlacht wurde er wie viele seiner Kameraden hier oben an Land gespült. Kinau arbeitete unter anderem als Buchhalter und Kontorist in Meiningen, wo er sich durch regelmäßige Besuche im Hoftheater zur Schriftstellerei inspirieren ließ – so klein ist die Welt!

Eine schöne Adventszeit wünschen euch Skadi und Matthias Michalowski