JDAV: Sächsische Schweiz 2017

02. – 05.06.2017 DAV-Jugend im geliebten Elbsandsteingebirge Uli Triebel

Da hatte Sie uns wieder – die wunderschön anmutende Sächsische Schweiz mit ihren zum Klettern einladenden Sandsteingipfeln. Es ist schon eine schöne Tradition geworden, dass wir mit der Jugend des Suhler DAV einmal im Jahr in das hinter Dresden gelegene Elbsandsteingebirge fahren. An diesem Pfingstwochenende trafen sich 16 Jugendliche und 5 Betreuer in Hohnstein, um zusammen klettern zu gehen.

In Hohnstein bezogen wir in der Weixdorfer Hütte Quartier. Dort wurde jeden Tag lecker gekocht, erzählt, Twister oder Siedler gespielt und diejenigen, die noch Energie nach dem Klettertag hatten, stiegen noch ins Polenztal hinunter und nahmen ein erfrischendes Bad in der Polenz.

Am ersten Klettertag waren wir im hinteren Großen Zschand am Blauen Horn. Dort gab es neben verschiedenen anderen Kletterrouten für alle einen absoluten Klassiker zu klettern: die Wackerhangel – eine traumhafte Hangel im sechsten Schwierigkeitsgrad nach sächsischer Skala. Nicht nur die Kletterei begeisterte in diesem Weg. Auch die Ausgesetztheit hoch über dem Tal ließ so manches Herz wohl nicht nur aus Freude höher schlagen. Erleichtert auf dem Gipfel angekommen, trugen sich alle mit den Wegen, die sie hochgeklettert sind, ins obligatorische Gipfelbuch ein – eine schöne Tradition, die einfach zum sächsischen Bergsteigen dazu gehört. So kann man Jahre später beim Stöbern im Gipfelbuch sich an den Tag und die Wege zurückerinnern. So hat die Jugend des Suhler DAV in den zurück liegenden Jahren auch schon einige Spuren auf den Gipfeln hinterlassen.

Der zweite Tag wurde dann weniger ein Klettertag. Der Morgen begrüßte uns mit starken Regenfällen. Nach einem ausgedehntem Frühstück riss der Himmel doch noch auf und wir bekamen Hoffnung, draußen etwas tun zu können. Diesmal machten wir uns zum Kleinen Lorenzstein im Wildensteiner Gebiet auf den Weg. Kaum, dass wir los liefen, fing es wieder an zu regnen. Wir beschlossen, dennoch unseren Weg fort zu setzten. Glücklicherweise wussten wir, dass auf der Terrasse des Lorenzsteines eine wunderschöne Boofe (ein Felsüberhang, der zum Übernachten geeignet ist) auf uns wartet. Und es hat sich gelohnt. In der Boofe war locker Platz für uns alle, wir waren im Trockenen, windgeschützt und hatten eine phänomenale Aussicht – Caspar David Friedrich hätte seine wahre Freude daran gehabt. Sogar für die Hängematte fand sich ein schöner Platz – zur Freude unserer drei Jüngsten – Luise, Sophia und Eva. Hier ließ es sich wirklich gut aushalten. Während um die Ecke der Wind den Regen noch so richtig in Fahrt brachte, saßen wir entspannt in der Boofe, trockneten unsere Klamotten, boulderten am trockenen Felsen, genossen den mitgebrachten selbstgebackenen Kuchen, kochten Kaffee und staunten über die wechselnde Aussicht je nach Nebelformation. Obwohl wir an dem Tag kaum was klettern konnten, empfanden den Tag alle als einen absolut gelungenen.

Der dritte Tag war zugleich der Abreisetag. Trotzdem wollten wir den Tag in den Felsen nochmal nutzen. Nachdem wir die Hütte aufgeräumt und gesäubert hatten, ging es wieder zum Kleinen Lorenzstein. Diesmal war auch die strahlende Sonne dabei. Die schöne Wandkletterei in der Lotlinie (VIIb RP VIIc), der Verschneidungsriss Südweg (IV) – eine vier, die aber sächsische Kletterqualitäten abfordert – oder die Südwand, eine schöne fünfer Wandkletterei, die man in diesem Schwierigkeitsgrad selten findet, boten allen einen guten Abschluss für ein gelungenes Wochenende. Bei der Abreise meinte Sandro, dass er gerne noch die ganze Woche dageblieben wäre. Das ging vielleicht auch einigen anderen ähnlich.

Die Fahrt hat uns riesig gefallen. Wir freuen uns, dass wir wieder die Weixdorfer Hütte nutzen konnten und die Rhön-Rennsteig-Sparkasse uns den Bus wieder zur Verfügung gestellt hat – vielen herzlichen Dank. Mal sehen, wohin uns die Reise im nächsten Jahr führt.