Radtour Hamburg Ilmenau 2016 (Foto: Lemme)
Radtour Hamburg Ilmenau 2016 (Fotos: Edelgard Lemme)
Radtour Hamburg Ilmenau 2016 (Foto: Lemme)
Radtour Hamburg Ilmenau 2016 (Foto: Lemme)
 
Radtour Hamburg Ilmenau 2016 (Foto: Lemme)
Radtour Hamburg Ilmenau 2016 (Foto: Lemme)
 
Radtour Hamburg Ilmenau 2016 (Foto: Lemme)
Radtour Hamburg Ilmenau 2016 (Foto: Lemme)
Norbert Reinhardt . Radtour Hamburg Ilmenau 2016 (Foto: Edelgard Lemme)
Radtour Hamburg Ilmenau 2016 (Foto: Lemme)
Radtour Hamburg Ilmenau 2016 (Foto: Lemme)
Edelgard Reinhardt . Radtour Hamburg Ilmenau 2016 (Foto: Norbert Lemme)
Radtour Hamburg Ilmenau 2016 (Foto: Lemme)

Radtour Hamburg-Ilmenau 2016

25.06.-12.07.2016 Reisebericht einer Radtour von Hamburg nach Ilmenau Norbert Reinhardt

Schon lange hatten wir (Edelgard und Norbert Reinhardt aus Ilmenau-Oberpörlitz) vor, mit dem Fahrrad eine längere Tour zu absolvieren. Es gibt ja in Deutschland so viele schöne Radwege, die man noch erkunden könnte. Warum nicht einmal auf einer Tour mehrere Radwege gleichzeitig? So hatten wir uns entschieden, von Hamburg aus, der Elbe entlang zur Saale und weiter an der Ilm nach Ilmenau zu radeln. Eingeplant hatten wir dafür ca. 16 Tage. Zum Schluss hatten wir dafür 11 Tage benötigt. Es war unsere erste und längste gemeinsame Radtour und wir wussten nicht, was uns dabei erwarten würde. Vor solch einer großen Radtour sollte man sich allerdings vorher schon ein wenig vorbereiten.

Für die Planung und für unterwegs hatten wir das „Elbe-Radweg-Handbuch 2016“ zur Verfügung. Dieses kann kostenlos über das Internetportal elberadweg.de bestellt werden. Hier findet man verschiedenste Hinweise, die für eine Durchführung solch einer Radtour benötigt werden, wie z.B.: Entfernungen der einzelnen Etappen, Rad-freundliche Unterkünfte, Sehenswürdigkeiten und vieles mehr. Wir hatten nach einen Reiseführer gesucht, der von der Mündung in Richtung Quelle die Strecke beschreibt. Der ADFC Radreiseführer vom BVA-Bielefelder Verlag (ISBN: 978-3-87073-642-2) stellt die Strecke elbaufwärts von Cuxhaven nach Magdeburg gut dar (Elberadweg Nord). Hier sind ebenfalls radfreundliche Unterkünfte aufgelistet.

Nachdem wir uns einig waren, die Radtour durchzuführen, haben wir den Flix-Bus von Erfurt nach Hamburg mit der Option Fahrradmitnahme gebucht. Eine ca. 6stündige, entspannte Busfahrt nach Hamburg war auch einmal etwas Besonderes an unserer Unternehmung. Um nicht lange in Hamburg wegen einer Übernachtung suchen zu müssen, hatten wir direkt am Elberadweg ein Quartier vorgebucht. Der Elberadweg ist auf beiden Seiten der Elbe befahrbar. Wir hatten uns an den ADFC-Radreiseführer gehalten. Vom zentralen Busbahnhof aus war der Einstieg zum Elberadweg zunächst etwas schwierig für uns zu finden. Nach entsprechender Orientierung haben wir unsere erste Unterkunft in Tatenberg/Elbe gefunden. Die erste Nacht hatten wir sehr gut überstanden. Da sollte doch der Rest der Tour wohl auch klappen! Den zweiten Tag hatten wir uns Lauenburg/Elbe als Tagesziel ausgewählt.

Die meiste Zeit fährt man auf oder neben dem Elbdeich. Die Strecke ist zum größten Teil recht gut ausgebaut. Vorbei am Atomkraftwerk Krümmel erreichen wir die alte Schifferstadt Lauenburg mit sehr schönen Fachwerkbauten aus dem 16. und 17. Jh. Von der „Oberstadt“ aus hat man eine ganz tolle Aussicht auf das Elbtal. Der weitere Tag führte uns nach Dömitz. Der Radweg führte durch Eichenwälder und Alleen. Hier wird man durch Hinweisschilder auf das Vorhandensein des Allergien auslösenden „Eichenspinners“ hingewiesen. Kurz vor Boizenburg erreichen wir den ehemaligen innerdeutschen Grenzübergang „Checkpoint Harry“. Im weiteren Streckenverlauf sind aus DDR-Zeiten noch alte Grenzwachtürme anzutreffen. Es besteht auch die Möglichkeit, auf der Strecke an mehreren Stellen mittels Fähren auf die andere Elbseite überzuwechseln, um dort weiter zu radeln. Es hatte sich bewährt, 1 – 2 h vor Erreichen eines Zielortes telefonisch ein Quartier dort zu buchen. Das kleine ostdeutsche Grenzörtchen Dömitz mit seiner historischen Eisenbahnbrücke und Festung erreichten wir am Nachmittag.

Als nächstes Tagesziel hatten wir das Storchendorf Rühstädt angepeilt. Die Tour verläuft vorwiegend auf und neben dem Elbdeich. Durch Felder und Wiesen bekommt man jetzt auch schon oft Störche zu sehen. An verschiedenen Aussichtspunkten kann man gut die Umgebung betrachten. Das kleine Örtchen Rühstädt ist bekannt durch seine vielen Storchennester im Ort. Dort pilgern viele Touristen hin, um sich die Störche aus nächster Nähe anzusehen.

Unser nächstes Etappenziel war das nette kleine Städtchen Arneburg mit seiner Reichsburg und einer tollen Aussichtsplattform hoch über dem Elbtal. Der erste Tagesabschnitt führte uns zunächst nach Havelberg, wo auch die Havel in die Elbe mündet. Kurz vor Havelberg am Ort Wehrgruppe Quitzöbel (4 Wehre an der Mündung der Havel in die Elbe) war der Verlauf des Elberadweges nicht mehr so, wie er im Radführer ausgewiesen wurde. Wir mussten über die Hauptstraße nach Nitzow und weiter nach Havelberg radeln. Auch hier war die Beschilderung zur Fähre Räbel nicht einfach zu finden. Zwischen beiden Orten waren viele Baustellen an den Deichen. Die Rastplätze waren hier unsauber und z.T. auch defekt. Nach Überfahrt mit der Fähre auf die andere Elbseite ging der Tourenverlauf etwas abseits der Elbe durch Ortschaften nach Arneburg.

Der nächste Tagesabschnitt führte uns nach Niegripp in der Nähe von Burg bei Magdeburg. Am Morgen ging es zunächst etwas hügelig hinauf nach Storkau, wo sich auch ein Schloss befindet. Weiter fuhren wir in Richtung Tangermünde, wo wir kurz vor dem Ort über eine lange Brücke die Elbe wieder querten. In Jerichow kann eine alte Windmühle besichtigt werden. Der Wegverlauf geht weiter entlang an der Alten Elbe nach Neuderben. Hier trifft man auf den Elbe-Havel-Kanal. Durch hügelige Flusslandschaften gelangten wir zu unserem Tagesziel.

Am folgenden Tag wollten wir Barby erreichen in unmittelbarer Nähe der Saale-Mündung der in die Elbe. Dazu ging es zunächst an verschiedenen Schleusen vorbei zu dem Wasserstraßenkreuz Hohenwarthe (nahe Magdeburg). Auch hier war die Ausschilderung für uns nicht ganz eindeutig, so dass wir uns mächtig verfahren hatten. Mit fast 1 h Verspätung waren wir wieder in der richtigen Spur. Die Besichtigung der mächtige Trogbrücke (Aquädukt) hatte uns aber für alles entschädigt. Weiter ging es nach Magdeburg und Barby. Nun war entlang der Saale Kartenwechsel angesagt. Wir kamen der Heimat immer näher und hofften auch, dass die Beschilderung sich wieder bessern würde.

Als nächstes Tagesziel hatten wir uns Wettin/Saale herausgesucht. Es ging zunächst durch schöne Flusslandschaften entlang der Saale. Auf dem Weg nach Alsfeld wurden wir von einem kräftigen Regenschauer überrascht. Auch solch eine Situation musste gemeistert werden. Um zu unserem Tagesziel nach Wettin zu gelangen, mussten wir zum Schluss des Tages noch einmal alle Kräfte mobilisieren, um vom Saaletal hinauf nach Wettin zu gelangen. In Wettin befindet sich die Stammburg der Wettiner und die letzte erhaltene Templerkapelle in Mitteleuropa.

Den darauffolgenden Tag hatten wir uns Weißenfels/Saale als Tagesziel auserkoren. Auf sehr hügeligen und gut ausgebauten Radwegen führte uns die Tour zunächst nach Brachwitz, bekannt durch die Brachwitzer Alpen. Hier hatte meine Frau beinahe eine Kollision mit einem Fuchs gehabt, der kurz vor ihr über den Weg rannte. Die Weiterfahrt durch Halle, Merseburg und Bad Dürrenberg verlief bis auf einige Baustellen problemlos.

Wir kamen unserer Heimat immer näher und so hatten wir uns als letzten Übernachtungsort Weimar ausgesucht. Zunächst führte uns der Weg nach Leißling, wo die ersten Weinberge des nördlichsten Weinbaugebietes Saale-Unstrut auszumachen sind. Vorbei an steilen Weinberghängen, Burgen und Schlössern, führte uns der Saale-Radweg nach Naumburg und Bad Kösen. In Großheringen, wo die Ilm in die Saale mündet, verlassen wir den Saale-Radweg und fahren weiter entlang des Ilm-Radwegs. Durch Bad Sulza, bekannt durch seine Therme und Weinfeste, und an Apolda vorbei erreichten wir die Stadt Weimar. Hier ist uns alles wieder sehr vertraut.

Unsere letzte Etappe führte uns zurück nach Ilmenau. Die bisher gewohnten flachen bis hügeligen Etappen sind nun vorbei. Auf der Strecke nach Bad Berka sind um Oettern und Buchfart schon einige Anstiege zu meistern. Nachdem diese hinter uns lagen, erreichten wir Bad Berka und danach Kranichfeld, Stadtilm, Gräfinau-Angstedt und Ilmenau. Nach 11 Tagen und ca. 700 km auf dem Fahrradsattel trafen wir wieder in unseren kleinen Örtchen Oberpörlitz bei Ilmenau am späteren Nachmittag ein.

Fazit unserer Tour: Auf unserer Fahrradtour entlang der Elbe, Saale und Ilm haben wir viel Schönes gesehen, erlebt und kennengelernt. Der Elbe-Radweg ist schon interessant zum kennenlernen, wir würden ihn aber ein zweites Mal nicht wieder fahren. Schöner und viel abwechslungsreicher erscheint uns dagegen der Saale- und Ilm- Radweg.