Kreiseberg in Schönbrunn (Foto: Sigrid Beck)
Kreiseberg in Schönbrunn (Foto: Sigrid Beck)
Kreiseberg in Schönbrunn (Foto: Sigrid Beck)
Kreiseberg in Schönbrunn (Foto: Sigrid Beck)
Kreiseberg in Schönbrunn (Foto: Sigrid Beck)
Kreiseberg in Schönbrunn (Foto: Sigrid Beck)
An der Schleuse bei Schleusingen (Foto: Sigrid Beck)
An der Schleuse bei Schleusingen (Foto: Sigrid Beck)
An der Schleuse bei Schleusingen (Foto: Sigrid Beck)
Stäte bei Schleusingen (Foto: Sigrid Beck)
Stäte bei Schleusingen (Foto: Sigrid Beck)
Stäte bei Schleusingen (Foto: Sigrid Beck)
Stäte bei Schleusingen (Foto: Sigrid Beck)
Stäte bei Schleusingen (Foto: Sigrid Beck)
Stäte bei Schleusingen (Foto: Sigrid Beck)
Stäte bei Schleusingen (Foto: Sigrid Beck)
Stäte bei Schleusingen (Foto: Sigrid Beck)
Stäte bei Schleusingen (Foto: Sigrid Beck)
Aussicht vom Eingefallenen Berg auf das Werratal . bei Themar (Foto: Manuela Hahnebach)
Aussicht vom Eingefallenen Berg auf das Werratal . bei Themar (Foto: Manuela Hahnebach)
Aussicht vom Eingefallenen Berg auf das Werratal . bei Themar (Foto: Manuela Hahnebach)
Eingefallener Berg bei Themar (Foto: Sigrid Beck)
Am Fuß des Eingefallenen Bergs bei Themar (Foto: Sigrid Beck)
Eingefallener Berg bei Themar (Foto: Sigrid Beck)
Eisloch am Eingefallenen Berg bei Themar (Foto: Sigrid Beck)
Eisloch beim Eingefallenen Berg bei Themar (Foto: Sigrid Beck)
Eisloch am Eingefallenen Berg bei Themar (Foto: Sigrid Beck)
Feldstein bei Lengfeld (Foto: Sigrid Beck)
Feldstein bei Lengfeld (Foto: Sigrid Beck)
Feldstein bei Lengfeld (Foto: Sigrid Beck)
Feldstein bei Lengfeld (Foto: Sigrid Beck)
Feldstein bei Lengfeld (Foto: Sigrid Beck)
Feldstein bei Lengfeld (Foto: Sigrid Beck)
Feldstein bei Lengfeld (Foto: Sigrid Beck)
Feldstein bei Lengfeld (Foto: Sigrid Beck)
Feldstein bei Lengfeld (Foto: Sigrid Beck)

22.06.2019 Wanderung zu Geotopen bei Schleusingen

Kurze Wanderungen mit Zwischenfahrten: Kreiseberg in Schönbrunn (ca. 1 km) – Stäte bei Schleusingen (ca. 2 km) – Eingefallener Berg bei Themar (ca. 6 km) – Feldstein bei Lengfeld (ca. 3 km)

Treff: für Fahrgemeinschaften: 8 Uhr, Parkplatz Sportplatz Alte Straße Zella Mehlis, für Selbstfahrer: 8:45 Uhr, Parkplatz am Rathaus Schönbrunn (Eisfelder Straße 11, 98667 Schleusegrund)
Anmeldung: bis 19.06.2019 bei Sigrid Beck (03682 469339, beck.foezsuhl(at)web.de)
Organisation: Sigrid Beck
Einkehrmöglichkeiten: sind auf Grund der Öffnungszeiten der Gasthäuser im Verlauf der Wanderung schwierig (Forellenhof Trostadt hat am Samstag bis maximal 12 Uhr geöffnet), deshalb bitte ausreichend Proviant mitbringen

Kreiseberg in Schönbrunn (ca. 1 km)

Treffpunkt ist um 8:45 Uhr am Rathausparkplatz von Schönbrunn, für alle Teilnehmer, die nicht vom Sportplatz Zella-Mehlis starten. Von da aus geht es in ca. 5 Minuten zu Fuß zum phylitischen Tonschieferfelsen mit herrlicher Faltenbildung am Fuße des Kreiseberges. Er ist einer der ältesten Felsen Thüringens und liegt mitten im Ort direkt neben der Hauptstraße. Die ursprünglichen Tonsteine wurden vor etwa 570 Millionen Jahren im Urozean gebildet. Die Schönbrunn-Schichten befinden sich im sogenannten „Schleuse-Horst“ und gehören mit zum ältesten Teil des Schwarzburger Sattels im Thüringischen Schiefergebirge. Man nimmt an, dass sich hier mehrere Schichtenstapel übereinander geschoben haben. Dabei kam es zu einer Schieferung der Tonstein-Schichten. Anschließend wurden die Tonschiefer durch seitlich wirkenden Druck intensiv gefaltet. Eine Kollegin von mir wohnt gegenüber und weiß zu berichten, dass die Gewölbe im Geotop als kühle Keller genutzt wurden. Leider ist der Zugang heute nicht mehr möglich. Wir kehren zu den Autos zurück und fahren nach Schleusingen. Dort parken wir auf dem Parkplatz am Schützenhaus.

Hangleite „Stäte“ bei Schleusingen (ca. 2 km, 100 Höhenmeter hoch und runter)

Vom Parkplatz steigen wir zum weißen Berg hinauf. Durch einen von Buchen gesäumten Pfad gelangen wir am Südabfall des weißen Berges über die “Obere Stäte” in die “Untere Stäte” (beeindruckende Felsformationen aus der Buntsandsteinzeit) entlang der Schleuse vorbei am steil abfallenden Sandsteinerdfall mit seinem Kaisersitz (Aussichtskanzel). Dieses über 3 Meter mächtige Sandsteinband wurde als Flusslandschaft vor 250 Millionen Jahren gebildet. Über das Naturdenkmal „Sieben Bäume“ (schöne Aussicht über Schleusingen bis zum Thüringer Wald) gelangen wir zurück zum Parkplatz. Wir fahren mit den Autos über Kloster Veßra nach Themar und parken am Gasthof „Waldhof“. Dort beginnt unsere Rundwanderung auf und um den eingefallenen Berg.

Eingefallener Berg beim Themar (ca. 6 km, 190 Höhenmeter hoch und runter)

Schon vom Weiten sehen wir von Kloster Veßra kommend links der Werra die Abbruchwand des Eingefallenen Berges. Sie ist Südthüringens größtes und zugleich schönstes Bergsturz-gebiet, das von Gasthof „Waldhof“ und der „Dicken Eiche“ in etwa 30 Minuten Wanderung (2,3 km) zu erreichen ist. Vom Höhenweg aus bieten sich dem Wanderer herrliche Blicke auf die Felswand, das Werra- und Schleusetal, das Kloster Veßra sowie auf die Höhenzüge des Thüringer Waldes. Am Fuße des Berges entstand eine mystisch wirkende Felssturz-Kulisse. Die steile Felswand aus Wellenkalk steht auf einem wasserundurchlässigen Rötsockel und ist von einem Spalten- und Kluftsystem durchzogen, das vor allem durch Wurzelsprengungen, Verwitterung, chemische Zersetzung und Frost-Tauwechsel entstanden ist. Dadurch gelangt das Regenwasser schnell durch den Felsen hindurch und trifft an seiner Basis auf die tonigen Schichten des Röt aus dem Oberen Bundsandstein. Diese Tonschichten wirken als Grundwasserstauer, so dass sich an der Grenzfläche das Grundwasser sammelt. Dabei werden die obersten Tonlagen durchfeuchtet und können bei genügend Druck von oben plastisch fließen. Wenn also eine senkrechte Kluft einen Felskomplex gelockert hat, drückt dieser mit seinem enormen Gewicht auf den plastischen Ton und rutscht talabwärts. So kam es in der Vergangenheit zu Bergstürzen, die steile Abrisswände am Wandfuß hinterließen. Der letzte ereignete sich am 3. April 1595. Einer Sage nach wurde so im Jahre 1137 das gottlose Dörfles verschüttet. Die Bewohner des Dörfles führten ein Gott sehr missfälliges ruchloses Leben, daher über sie die Strafe verhängt wurde, dass der einstürzende Berg sie mit Mann und Maus begrub.Eine dunkle Kluft, das Eisloch geheißen, zieht sich in den Fels hinein, und der Schlund senkt sich in eine grauenvolle Tiefe. Im Grunde soll Wasser sein, welches mit dem Meere in Verbindung stehe. Das Eisloch nennt man, wie ein ähnliches am großen Gleichberge bei Römhild: die kalte Hölle. Aus der Tiefe dieser schaurigen Kluft will man oft Seufzer und Geheul vernommen haben, und behauptete, das rühre her von den Seelen der verdammten Bewohner des Dörfles…

Feldstein bei Lengfeld (ca. 3 km, 400 Höhenmeter hoch und runter)

Wir fahren in wenigen Minuten mit den Autos von Themar nach Lengfeld und parken in einer Seitenstraße am Ortseingang. Von dort gilt es auf einer Strecke von 1,3 km 200 Höhenmeter zu überwinden, um zum Feldstein (552 m) zu gelangen. Auf dem Berg Feldstein liegt ein 12 m hoher Basaltfelsen. Der in Form von fünf- und sechsseitigen Säulen ausgebildete Basalt gilt als klassisches Beispiel für die Fieder- bzw. Meilerstellung von Basaltsäulen. Vor 16 Millionen Jahren ist der Basalt vom Feldstein entstanden. Zur damaligen Zeit prägten Vulkane die Landschaft. Aus tieferen Bereichen unserer Erde drang glutflüssiges Magma an die Erdoberfläche. Zu beiden Seiten des Ganges liegen Ablagerungen des Muschelkalkes, die mehr als 200 Millionen Jahre älter als der Basalt sind. Der Hintere Feldstein ist das eigentliche Schauobjekt, das 1957 als Geologisches Naturdenkmal unter Schutz gestellt wurde. Der Felsblock mit den eindrucksvollen Basaltsäulen ist durch Steinbrucharbeiten frei gelegt worden. Am Feldstein liegen die Basaltsäulen waagerecht. Daraus kann man schlussfolgern, dass der Basalt des Feldsteines als Gesteinsgang entstanden ist. Die Herkunft des gewaltigen Gesteinsblockes hat auch die Fantasie unserer Vorfahren angeregt. Bis in die heutige Zeit ist die Sage vom „Teufelsstein“ überliefert. Danach trug es sich zu, dass ein junger Ritter die Tochter des Ritters von der Steinsburg bei Römhild begehrte. Der Vater wollte die Tochter aber eher dem Teufel als dem Sohn seines Erzfeindes zur Frau geben. Der junge Ritter war beleidigt und entschlossen, am nächsten Tag das Anwesen auf der Steinsburg zu vernichten. Die Wehranlagen auf der Steinsburg befanden sich in einem schlechten Zustand, und deshalb schloss der Burgherr einen Pakt mit dem Teufel. Der Teufel sollte in einer Nacht, bis zum ersten Hahnenschrei, einen dreifachen Steinwall um die Steinsburg errichten. Als Lohn für das Werk war die Tochter versprochen. Die Amme des Ritterfräuleins hatte von dem Pakt mit dem Teufel erfahren und wollte das Fräulein vor dem Teufel retten. Sie ging nachts mit einem Licht in den Hühnerstall. Der Hahn glaubte es sei das Morgenlicht und krähte. Der Teufel flog gerade mit dem letzten großen Stein für die Wallanlage auf der Steinsburg durch die Luft, als er das Hahnenkrähen hörte. Vor Wut warf er den Stein unter sich. So erklärte man sich die Herkunft des Steines am Berg Feldstein und spricht bis heute noch vom „Teufelsstein“. Hier können wir nach der Umrundung des Feldsteins an der Wanderhütte abschließend noch einmal rasten.