Jotunheimen Norwegen 2020 (Foto: Andrea/Jochen Schäfer)
 
Jotunheimen Norwegen 2020 (Foto: Andrea/Jochen Schäfer)
Jotunheimen Norwegen 2020 (Foto: Andrea/Jochen Schäfer)
 
Jotunheimen Norwegen 2020 (Foto: Andrea/Jochen Schäfer)
Jotunheimen Norwegen 2020 (Foto: Andrea/Jochen Schäfer)
 
Jotunheimen Norwegen 2020 (Foto: Andrea/Jochen Schäfer)
Jotunheimen Norwegen 2020 (Foto: Andrea/Jochen Schäfer)
 
Jotunheimen Norwegen 2020 (Foto: Andrea/Jochen Schäfer)
Jotunheimen Norwegen 2020 (Foto: Andrea/Jochen Schäfer)
 
Jotunheimen Norwegen 2020 (Foto: Andrea/Jochen Schäfer)
Jotunheimen Norwegen 2020 (Foto: Andrea/Jochen Schäfer)
 
Jotunheimen Norwegen 2020 (Foto: Andrea/Jochen Schäfer)
Jotunheimen Norwegen 2020 (Foto: Andrea/Jochen Schäfer)
 
Jotunheimen Norwegen 2020 (Foto: Andrea/Jochen Schäfer)
Jotunheimen Norwegen 2020 (Foto: Andrea/Jochen Schäfer)
 
Jotunheimen Norwegen 2020 (Foto: Andrea/Jochen Schäfer)
Jotunheimen Norwegen 2020 (Foto: Andrea/Jochen Schäfer)
 
Jotunheimen Norwegen 2020 (Foto: Andrea/Jochen Schäfer)
Jotunheimen Norwegen 2020 (Foto: Andrea/Jochen Schäfer)
 
Jotunheimen Norwegen 2020 (Foto: Andrea/Jochen Schäfer)
Jotunheimen Norwegen 2020 (Foto: Andrea/Jochen Schäfer)
 
Jotunheimen Norwegen 2020 (Foto: Andrea/Jochen Schäfer)
Jotunheimen Norwegen 2020 (Foto: Andrea/Jochen Schäfer)
 
Jotunheimen Norwegen 2020 (Foto: Andrea/Jochen Schäfer)

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Westliches Jotunheimen Andrea & Joachim Schäfer

Norwegen hatte im Sommer 2020 seine Grenzen für 6 Wochen geöffnet – wir waren 3 Wochen davon dort. Bei unserer Fähr-Buchung Ende Dezember ahnte man noch nicht, was Corona für Auswirkungen haben wird. Dazwischen Frühjahrs-Lockdown, große Unsicherheit, Norwegens Grenzen dicht. 2 Wochen vor unserer Abfahrt, dann das erlösende OK. Wir hatten auch keinen Plan B.

Die eigentliche Tourenführung hatten wir noch schnell umgeplant, die Fahrten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gestrichen, unsere 15tägige Zelt-Trekking-Tour statt als Strecken- als Rundtour geplant. Der DNT appellierte an alle, auf Übernachtung in den Hütten zu verzichten. Kein Problem für uns. Wir haben ja immer alles im Rucksack: vom Gourmetrestaurant bis zum Hotel. OK, 25-27 kg Startgewicht, aber es ermöglicht uns Freiheit pur. 

Ausgangspunkt war Sletterust/südlicher Tyin. Von hier ging es noch etwas südlicher zur Sletningsbue im Filefjell, dann zum Tyin, an dessen westlichem Ufer wir fast bis nach Tyinholmen liefen. Hinauf Richtung Kvitevatnet, herrliche Zeltplätze, tolle Weitsichten, eine etwas abenteuerliche Klammquerung und oben am Kvitevatnet einfach nur grandios: Sonne pur, Weitsicht, hohe Berge und Gletscher fast zum Anfassen, auf den Seen noch Eisschollen. Man konnte meinen, wir machen eine Grönlandexpedition. Am nördlichen Ufer des Uradasvatnet gibt es herrliche einsame Zeltmöglichkeiten. Unser absoluter Tipp! Weiter ging es hinab ins Uradalen, was am Ende seinem Namen alle Ehre macht: Steine, so groß wie kleine Pkw‘s! An der Skogadalsboen schwenkten wir ab ins grüne Skogadale und hinauf ins beeindruckende steinige Ovre Mjolkedalen. Auf dem Weg Richtung Eidsbugarden erwischte uns der Regen. Der brutal steile Anstieg über den Nebenweg hinauf ins Gravafjellet ist der schlimmste Wadenbeißer, den ich kenne. Oben angekommen, fanden wir vor dem erneuten Regen gerade noch einen Zeltplatz mit Aussicht auf den Bygdin, was wir aber erst am nächsten Tag genießen konnten.

Weiter geht es – mit Sonne und mit Aussichten auf den Galdeberget und Svatdalspiggen – relativ eben und irgendwie entspannend schön zum See Grisletjonnen. Die einzige Herausforderung war eine breite und ziemlich strömungsintensive Bachquerung. Unser Weiterweg führte durchs Rauddalen, vorbei an der Olavsbue. Kurz vor dem Rauddalsvatnet stellten wir unser Zelt auf und versuchten erfolglos, Trollsteine aus dem Weg zu räumen. Allein in dieser grandiosen und friedlichen Bergwelt – das war unbeschreiblich! Unser Weg führte hinunter ins immer grüner werdende Storutladalen bis zur Brücke vor der Skogadalsboen. Hier lädt eine Wiese zum Zelten ein – ganz legal. Am nächsten Tag ging es mit viel bergauf und bergab entlang des Kammes des mächtig imponierenden Utladalen. Unter uns eine unbegehbare Klamm, gegenüber die Hurrungane, die im Durchschnitt 250 Tage im Jahr im Nebel/Wolken sind. Wir sehen sie schon seit Tagen, als wäre es normal. Um 21 Uhr wir wollen schlafen, aber im Zelt auf 1250 m ist es einfach zu warm, sogar die Schokolade schmilzt. Wenn doch endlich die Sonne untergehen würde… Am nächsten Morgen sind die Hurrungane immer noch zu sehen. ein spektakulärer Blick zum Frühstück! Weiter geht es steil hinunter zur Ingjerdbu und dann gleich wieder hinauf zum Morkaskaret. Auch hier findet man herrlich idyllische Zeltplätze, leider auch Mücken. Den Weiterweg durchs Gronebecken fanden wir nur mit Hilfe unserer GPS-Tracks. Er ist sehr versteckt und nur noch ein Nebenweg, dafür aber sehr abwechslungs- und aussichtsreich. Am Kyrkjevatnet entdeckt man noch einmal einzelne Zeltmöglichkeiten. Danach muss man bis zum Mansbergvatnet über Steinefelder laufen und es ist es nicht mehr sonderlich romantisch, aber man hat Handyempfang… und der Wetterbericht sagte nichts Gutes. Also stiegen wir gleich noch ab zu unserem Startpunkt.

Jeweils 8000 Höhenmeter im Auf- und Abstieg und 158 km liegen hinter uns. 14 Tage in einer einsamen hochspektakulären und abwechslungsreichen Bergwildnis mit den Bedingungen vom Juli und dem beständigem Augustwetter. Wir sind in dieser Zeit nur 43 Leuten begegnet. Und wir wissen schon: Norwegen 2021 – wir kommen wieder. Diesmal mit Startpunkt in Hemsedalen, zwischen Sleterust und Hardangervidda werden wir eine „8“ laufen.

Wer Lust bekommen hat: am 2.8.2021 geht es los, Mitwanderer sind gern willkommen. Voraussetzung: Leidenschaft für Zeltübernachtungen in der Wildnis, etwas Trekkingerfahrung, keine Schneller-Weiter-Höher-Mentalität sondern „der Weg ist das Ziel“.

Andrea und Joachim Schäfer, ASchmidt.muenster@freenet.de